Burnout ist kein vager Zustand; es ist eine ernsthafte, individuelle Herausforderung, die jeden von uns betreffen kann. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir die typischen Anzeichen in den frühen Phasen erkennen. Denn je früher wir handeln, desto effektiver können wir gegensteuern.
Die nachfolgend beschriebenen Phasen können in der Abfolge passieren, aber ebenso auch variieren. Sie können übersprungen oder in einer anderen Reihenfolge durchlaufen werden – manchmal sogar in umgekehrter Richtung. Doch genau hier liegt die Gefahr: Wenn wir die Warnsignale ignorieren, riskieren wir, in einen tiefen Abgrund zu fallen, aus dem es nur schwer wieder herauszuschaffen ist.
01
Du stellst hohe Anforderungen an dich selbst und die Anderen. Du strebst danach, sowohl dir selbst als auch anderen deine Fähigkeiten zu beweisen. Du bist immer wieder für andere da, ohne dich läuft nichts. Zumindest nicht so perfekt.
Dieses Verhalten ist nicht zwangsläufig der unmittelbare Auslöser für einen Burnout, stellt jedoch einen signifikanten Risikofaktor dar.
02
Du zeigst ein bemerkenswertes Maß an Leistungsstreben. Dein Bestreben, den Erwartungen gerecht zu werden, führt dazu, dass du bereitwillig Überstunden leistest, zusätzliche Aufgaben übernimmst, für andere "dein letztes Hemd opferst".
Im Job bist du auch während deiner Urlaubszeiten und an Wochenenden erreichbar, was Professionalität und Engagement unterstreicht.
03
Allmählich vollzieht sich eine Umdeutung deiner Realität. Die umfangreiche Arbeitsbelastung wird als angenehm empfunden und als selbstverständlich betrachtet. Während Kollegen, die weniger Engagement zeigen, kritisch beäugt werden.
Aspekte wie Freizeit, gesunde Ernährung und sportliche Betätigung verlieren im Vergleich zu früher zunehmend an Bedeutung.
Erste Anzeichen wie Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten machen sich bemerkbar.
04
Konflikte mit Partnern oder Kollegen können herausfordernd sein. Oftmals wird aus deiner Sicht nicht ausreichend (an-)erkannt, wie umfangreich deine Arbeitsbelastung ist, welche Bedeutung deine Aufgaben für dich und das große Ganze haben.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass du zunehmend unter Druck stehst und Stress als andauernd empfindest. Häufige Müdigkeit, das Vergessen von Terminen oder Unpünktlichkeit - all das entspricht eigentlich nicht deinem Wesen, sind aber deutliche Anzeichen für eine starke Belastung.
05
In dieser Phase erlebst du eine allmähliche Entfremdung, stumpfst langsam ab. Was dir vorher im Leben wichtig war, verliert zunehmend an Relevanz.
Es scheint, als würde sich dein Fokus verengen, konzentriert auf berufliche Verpflichtungen und alltägliche Herausforderungen. Soziale Interaktionen empfindest du immer mehr als belastend.
06
So langsam bist du am Punkt angekommen, dass du dich selbst nicht mehr verstehst. Dein Elan und dein Enthusiasmus, deine Begeisterung, Kraft und Energie sind irgendwo und überall - nur nicht bei dir, dort wo sie sein sollten.
Und du verstehst auch zunehmend weniger dein Umfeld. Du begegnest deinen Mitmenschen vermehrt hart und abgestumpft. Oft denjenigen, die dir am wichtigsten sind. Du bist ungeduldig, wenig tolerant, wirst weniger leistungsfähig.
Doch du willst es nicht wahrhaben.
07
Hast du aufgrund deiner alltäglichen Belastungen ohnehin schon weniger soziale Kontakte, ziehst du dich nun noch mehr zurück. Deine Familie und Freunde empfindest du eher als belastend denn als unterstützend.
Eigentlich bist du nicht allein, doch du fühlst dich einsam. Vielleicht auch ohne Hoffnung und Zuversicht.
Dafür treten andere Phänomene auf, die als Ersatzbefriedigung dienen. So zum Beispiel mit exzessivem, auspowernden Sport, übermäßigem Einkaufen oder vermehrtem Alkoholgenuss.
Deine alltäglichen Tätigkeiten reduzieren sich auf das bloße Erfüllen von Pflichten.
08
Erkennst du selbst, dass sich dein Verhalten im Vergleich zu früher verändert hat?
Ganz sicher jedoch dein Umfeld. Hinweise, Fakten und Hilfsangebote lehnst du oft unwirsch und abrupt ab, und es scheint, als ob du an allem desinteressiert bist und du dadurch auf deine Mitmenschen teilnahmslos wirkst.
Einige Menschen klammern sich in dieser Phase intensiv an bestimmte Personen, während andere soziale Kontakte gänzlich meiden.
Diese gesamte Stimmung durchdringt sowohl das private als auch das berufliche Leben - mit Auswirkungen auf die Mitmenschen. Zusätzliche Aufgaben überfordern dich.
09
Du spürst, nicht mehr du selbst zu sein. So wie du bist, kennst du dich gar nicht.
Dein Leben erscheint dir zunehmend sinnfrei, leer, weniger wertvoll. Du funktionierst nur noch.
Zu allem Übel rücken zunehmend körperliche Beschwerden in den Mittelpunkt.
10
Du empfindest ein tiefes Gefühl der innere Leere, bist möglicherweise auch ängstlicher geworden.
Womit füllst du diese Lücke, womit kämpfst du gegen diese Gefühle an?
Mit übermäßigem Essen vielleicht? Erhöhtem Alkoholkonsum? Kompensierst du mit noch mehr Sport?
11
Dein Leben erscheint dir trostlos und kaum lebenswert.
Du empfindest Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit und kämpfst mit einem erheblichen Mangel an Energie und Antrieb.
Selbst erste Gedanken an Selbstmord sind leider nicht ungewöhnlich.
Bitte nimm umgehend Kontakt mit deinem Hausarzt oder einer Beratungsstelle auf! Oder lass dich darin unterstützen, wenn du es alleine nicht schaffst.
12
In dieser Phase befindest du dich in einer erheblichen Krisensituation! Du erlebst den Zustand des vollständigen Zusammenbruchs, sowohl physisch als auch emotional und mental.
Im Extremfall ist die Gefahr eines Suizids in diesem Moment äußerst hoch!
Auch hier gilt: Sofort professionelle Unterstüztung in Anspruch nehmen!
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